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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 398

1855 - Mainz : Kirchheim
398 rauhen Alp im Königreich Württemberg. Kaiser Heinrich Iv. schenkte Friedrich von Hohenstaufen, dem Stammvater die- ses Geschlechtes, das Herzogthum Schwaben, nachdem der zum Gegenkaiser erhobene Herzog Rudolph desselben entsetzt worden war. Einige Zeit darauf erhielten die Hohenstaufen auch das Her- zoglhum Franken. Die mächtig gewordenen Hohenstaufen oder Waiblinger (Schwaben und Franken) strebten nach der Kaiserkrone und geriethen dadurch mit den Herzogen von Sachsen und Bayern aus dem Geschlechte der Welfen in einen langjährigen Kampf. Beide Namen bezeichnen von nun an für lange Zeit die sich be- kämpfenden Anhänger des Papstes (Welfen) und die des Kaisers (Waiblinger). Der erste Hohenstaufe, der den kaiserlichen Thron bestieg, war K o n r a d Ii!. Er nahm an dem zweiten Kreuzzuge Theil und suchte die Macht seines Hauses durch Unterdrückung der Welfen zu sichern. Während des Kampfes mit den Welfen belagerte Konrad die welfische Stadt Weinsberg. Endlich mußte sich die Stadt ergeben, und der Kaiser würde unter dem rebellischen Adel ein schreckliches Blutbad angerichtet haben, hätte nicht die Treue und Klugheit der Weiber zu'weinsberg ihn überlistet. Diesen gestattete er, frei abzuziehen und ihre liebsten Schätze mitzunehmen. Da nahmen die Weiber ihre Männer auf die Schultern und zogen am Tage der Uebergabe, Welfs Gemah- lin Zda voran, an dem staunenden Kaiser vorüber. Obschon das kaiserliche Wort nicht so gedeutet werden konnte, so hielt doch Konrad, was er versprochen, gerührt von solcher Weibertreue. Konrads Nachfolger war sein Neffe Friedrich I., ein kluger, tapferer, aber stolzer und herrschsüchtiger Mann. Er de- müthigte die widerspenstigen lombardischen Städte und gab das Herzogthum Bayern Otto von Wittelsbach, dem Ahn- herrn der bayerischen Herrscher. Als die Kunde von Jerusalems Uebergabe an die Türken in das Abendland drang, ergriff Fried- r ch das Schwert zum heiligen Kampfe und unternahm mit den Königen von England und Frankreich den dritten Kreuzzug. Fried- rich ertrank in dem Flusse Seleph in Kleinasien, und die uneinigen Franzosen und Engländer kehrten ohne Erfolg in ihre Heimath zurück. Das Andenken dieses großen Kaisers lebt in den Sagen des deutschen Volkes fort. Nach diesen sitzt er schlafend an einem steinernen Tische in den Gewölben des Schlosses Kiffhäuser in Thürin- gen und wird als Retter des Vaterlandes einst erwachen. — Der letzte Hohenstaufe, der unglückliche Kon rad in, wollte sein väter- liches Erbe Neapel und Sicilien sich erkämpfen, wurde aber ge- fangen genommen und auf dem Marktplatz zu Neapel hingerichtet. Das Faustrecht und die Städtebündnisse in Deutschland. Das Faustrecht bezeichnet eine furchtbare Zeit in unserem

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 399

1855 - Mainz : Kirchheim
399 Vaterlande, von dem Tode des letzten hohenstaufischen Königs Konrad Iv. (1254) bis zur Wahl Rudolphs von Habsb'urg (1273), eine Zeit voll Gewaltthaten und Gesetzlosigkeit, wo in der Faust des Stärkeren auch das Recht über Leben und Eigenthum des Schwächeren lag. Diese Zeit der rohen Gewalt wurde durch die immerwährenden Kriege, die den deutschen Boden mit Blut tränkten und alle Bande der Ordnung im Staat und in der Familie auf- lösten, durch die beständigen Züge deutscher Kaiser nach Italien hervorgerufen und von dem Adel, der auf seinen festen Burgen auf den Bergen sicher war, handwerksmäßig ausgeübt. Das Land wurde öde, die Saaten des Landmannes wurden von den Rossen der Ritter zertreten und die Wanderer ausgeplündert. Jeder, der noch Etwas zu verlieren hatte, zog sich in die Städte, die seit den Zeiten Kaiser Heinrichs 1. in ganz Deutschland blühten. Dadurch erlangten nun von dieser Zeit an die Städte einen großen Reich- thum und selbst kriegerische Macht, welche ihnen in der Folgezeit bei Kriegsunternehmungen sehr zu Statten kam. Besonders wur- den die Handelsstädte sehr mächtig, unter welchen sich damals schon Frankfurt am Main, Augsburg, Nürnberg, Köln, Lü- beck u. a. auszeichneten. Der großartige Handelsverkehr dieser Städte wurde aber durch Ueberfälle und Plünderungen der Raub- ritter stets beunruhigt und in bedeutenden Nachtheil gebracht. Daher verbanden sich die Städte unter einander zum gegenseitigen Schutze gegen das Raubgesindel. So entstand die deutsche Hansa (von Hans, Geselle, Hansa, Gesellschaft, Bündniß), eine zu Land und zur See mächtige Handelsverbindung, die sich über den ganzen Norden von Deutschland verbreitete und durch eine be- deutende Waffenmacht den Handelsverkehr gegen die Raubritter in Schutz nahm. Die Städte Lübeck und Hamburg standen an der Spitze dieses Bundes. Im südlichen Deutschland entstand der schwäbische Städtebund und am Rhein der rheinische Städtebund, gestiftet von einem Mainzer Bürger. Beide Bündnisse stellten eine bedeutende Kriegsmacht. — Während so der Bürgerstand zu Reichthum und Ansehen gelangte, zerfiel die kaiser- liche Macht in Deutschland immer mehr. Durch das Aussterben des mächtigen hohenstaufischen Hauses, durch die schrecklichen Zeiten des Faustrechts und die Befehdungen der Parteien und Gegen- kaiser kam Deutschland in so große Verwirrung und Noth, daß kein deutscher Fürst die Regierung des Reiches übernehmen wollte. So bot man schmachvoller Weise die deutsche Krone Ausländern um Geld an, die sie zwar annahmen, aber sich wenig oder gar nicht um Deutschlands Wohl bekümmerten. In diesen Zeiten roher Gewalt führte man das geheimnißvolle Vehmgericht ein, das den Schwachen in Schutz nehmen sollte, aber bald ausartete und gewaltsam unterdrückt wurde.

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 407

1855 - Mainz : Kirchheim
407 gionsstreitigkeiten, Ln Folge derer sich ein bedeutender Theil der Christen von der katholischen Kirche lostrennte. Diele Glaubens- spaltung hal'e die betrübendsten Folgen für unser Vaterland; die Nationalkraft und der Gemeingeist des deutschen Volkes wurden ge- brochen, und die deutschen Gauen waren lange Zeit der Schauplatz gräßlicher Religionskriege und schimpflicher Fremdherrschaft v). Maximilians Enkel, Karl V., ein edler, geistvoller Herr- scher, bestieg 1419 den deutschen Kaiser thron. Er war ein mäch- tiger Fürst, in dessen Reiche die Sonne nie unterging. Unter ihm trug die Saat der Glaubensspaltung in Deutschland blutige Früchte. Da Luther, welcher wegen Läugnung wesentlicher Lehren der christlichen Kirche von der Kirchengemeinschaft ausgeschlossen und von Kaiser und Reich in die Reichsacht erklärt wurde, in seinen Schriften und Predigten häufig von evangelischer Freiheit redete, so veranlaßte dies im Jahre 1524 einen furchtbaren Aufstand der deut- schen Bauern, welche damals unter großem Drucke seufzten. Der Bauernkrieg begann in den Gegenden der Schweiz und ver- breitete sich wie ein Lauffeuer über ganz Süddeutschland bis nach Thüringen. Die Schlösser des Adels, die Klöster und Kirchen plünderte und zerstörte der rohe Haufe. Besonders zeichnete sich in diesem Aufstande der überspannte Gleichheitsprediger Thomas Münzer aus. Nun zogen die Grafen von Mansfeld und der Landgraf Philipp von Hessen bei Frankenhausen in Thüringen ein Kriegsheer zusammen, tödteten und nahmen viele Bauern in der daselbst stattgefundenen Schlacht gefangen, zerstreuten die Uebrigen und hielten über Thomas Münzer und dessen Gehülfen Heinrich Pfeifer Standrecht. Beide wurden zu Mühlhausen, wo ihre weltliche Herrschaft begonnen, öffentlich enthauptet. Luther er- mahnte setzt die Bauern zum Gehorsam gegen die Obrigkeit. Da aber dessen ungeachtet der Aufstand immer schrecklicher und blutiger von Schwaben nach Franken sich heraufzog; da man die Nach- richt erhielt, daß die aufrührerischen Bauern den Grafen von Helfenstein zu Weinsberg auf eine schauderhafte Weise ermordet hatten, ließ Luther seine Schrift wider die räuberischen und mör- derischen Bauern drucken. Nachdem die Bauern sengend, brennend und mordend das Frankenland durchzogen hatten, wurden sie in mehreren Schlachten von dem Feldherrn des schwäbischen Bundes- heeres, Truchseß von Waldburg, geschlagen. An den Besiegten wurde eine unerhörte Grausamkeit ausgeübt. Viele Tausende wurden enthauptet, aufgehängt, gebrandmarkt und einzelner Glied- maßen, als der Finger und Augen, beraubt. Unter ununterbrochenen Neligionsstreitigkeiten, unter stete» 1) Das Nähere-^lber die Glaubensspaltung des sechzehnten Jahrhun- derts gehört in den Religionsunterricht.

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 501

1855 - Mainz : Kirchheim
501 13. Das Großherzogthum Hessen wird in drei Provinzen ein- getheilt: Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen. I. Die Proviirz Ztnrkenburg, welche ihren Namen von der Burgruine Starkenburg bei Heppenheim an der Bergstraße erbalten hat, besteht aus folgenden zehn Kreisen: Darmstadt, Offenbach, Großgerau, Bensheim, Heppenheim, Lindenfels, Er- bach, Neustadt, Dieburg, Wimpfen. I. Kreisdarmstadt. Darmstadt, Haupt- und Residenz- stadt, zählt mit Bessungen 30,465 E. Sie besteht aus der unan- sehnlichen Altstadt und aus der regelmäßig, sehr schön gebauten Neustadt. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören: das Schloß mit einer großen Bibliothek und einem Museum, das Zeug- haus, die katholische Kirche, das Ständehaus, das Theater. das großartige Denkmal Ludewigs I. In der Nähe die fürstlichen Landhäuser zu Sprehe im, Jugenheim und Auerbach. — Zwei Stunden von Darmstadt liegt Griesheim mit 3000 E., das größte Dorf im Großherzogthum, bekannt durch seinen Handel mit Sämereien, Garten- und Felderzeugnissen. Pfungstadt, Markt- flecken mit 3600 E. Hier wird viel Torf gegraben. O berram- stad t, gewerbreicher Flecken mit 2400 E., Geburtsort des großen Naturforschers Lichtenberg. Ii. Kreis Offenbach. Offenbach, lebhafte Handels-und Fabrikstadt am Main, über welchen hier eine Schiffbrücke führt, mit 13,087 E., einem Schlosse des Fürsten von Isenburg-Birstein und zahlreichen Fabriken in Kutschen, Tabak, Gold, Silber und Wachslichtern — Seligenstadt am Main mit 3208 E., ehe- mals berühmt durch eine reiche Benediktinerabtei und Eginhard's und Emma's Grabmal. — Steinheim am Main mit 1200 E., altem churmainzischen Schlosse und Basaltbrüchen. — Langen, Marktflecken mit 2700 E. In der Nähe das Jagdschloß Wolfs- garten. Iii. Kreis Großgerau. Großgerau mit 2226 E. und vorzüglichem Kohlbau. In der Nähe das Dorf Treb ur, wo ehe- mals mehrere merkwürdige Reichstage gehalten wurden. — Bei dem Dorfe Crumstadt besindet sich die Irren- und Verpflegungs- anstalt Hofheim. Iv. Kreis Bensheim. Bensheim an der Bergstraße mit 5104 E., katholischem Schullehrerseminar, Gymnasium, Taub- stummenanstalt und Weinbau. Zwingenberg am Fuße des Me- libokus mit 1400 E. Gernsheim am Rhein mit 3488 E., Schiff- fahrt, Handel und einer Bildsäule des Peter Schösser, Miterfinders der Buchdruckerkunst. V. Kreis Heppenheim. Heppenheim an derbergstraße mit 3344 E., einer von Karl dem Großen erbauten Kirche und Weinbau; Burgruine Starkenburg. Lorsch mit den Ruinen der berühmten fürstlichen Abtei Lorsch. An der badischen Gränze die rntw,;,- Stftulbrjv. ctwiu ));n# #;«fr

5. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 502

1855 - Mainz : Kirchheim
502 großen g?werbreichen Markiflecken Virnheim mit 3135 E. und Lampertheim mit 4047 E. 14. Vi. K r e i s L i n d e n fe l s. Linden H l s, kleine Stadt in reizender Gegend des Odenwalds. Fürth im fruchtbaren Weschnitzthale und Reichelsheim, in dessen Nähe die Burg- ruinen Rodenstein und Schnelleres. Hirschhorn mit 1835 E. am rechten Neckarufer, dem Schloß Hirschhorn auf stolzer Höhe und einem ehemaligen Karmeliterkloster. N e ck a r st e i n a ch jm't 1500 Seelen, ebenfalls am Neckar gelegen, mit vier schönen Burgen. Vh. Kreis Erbach. Erb a ch in herrlicher Lage des Oden- walds an der Mümling mit 2325 E., einem gräflichen Schlosse, worin der berühmte Rittersaal. Eine halbe Stunde von Erbach die Stadt Michclftadt mit 3414 E., mit guten Tuchfabriken und einem bedeutenden Hütten- und Hammerwerk. Beerfelden auf einer Hochebene des Odenwaldes mit 3000 E. Hier entspringt die Mümling. Vii!. Kreis Neustadt. Neustadt, kleine Stadt an der Mümling mit dem Schlosse Breuberg. Im schönen Mümlings- thale liegen die gewerbreichen Marlflecken König und H ö ch st? Ix. K r e i s D i e b u r g. Di e b u r g an der Gersprenz mit 3680 E., gewerbreiche Stadt mit einer im vierzehnten Jahrhun- dert erbauten Pfarrkirche und der Wallfahrtskirche zur Jung- frau Maria, zu welcher alljährlich am 8. September 6—8000 Menschen wallfahrten. Eine halbe Stunde davon liegt der schöne und gewerbreiche Marktflecken G r o ß z i m m e r n rnit 3200 Seelen. Umstadt im Odenwalde mit 3033 E., die Gewerbe und Weinbau treiben. 174 Stunde südlich Berg und Schloß Otzberg. Rein- heim in fruchtbarer Gegend des Odenw.alds mit 1300 E. Ba- benhausen an der Gersprenz mit 1500 E., alter, sehenswerther Kirche und der Militärstrafanstalt. X. K r e i s W i m p fe n. W i m p fe n am Berg, in herrlicher Gegend am Neckar, mit einem Bade und der Saline L u d w i g s- h a l l, zählt mit Zubehör-3!43 Seelen. 15. Ii. Die Promttz Oberhoheit besteht aus folgenden elf Kreisen: Gießen, Friedberg, Vilbel, Büdingen, Nidda, Schotten, Lauterbach, Alsfeld, Grünberg, Biedenkopf, Vöhl. I. Kreis Gießen. Gießen, Hauptstadt in schöner Gegend an der Lahn, mit 9049 E. und der Landesuniversstät, zwei neuen Universitätsgebäuden, einem Gymnasium und vielen Fabriken. — L i ch an der Wetter mit 2444 E. und fürstlich-solms'schen Schlosse. In der Nähe das ehemalige Kloster Arnsburg. Ii. Kreis Friedberg. Fried b erg mit 5242 E., einem Prediger- und L-chullehrerseminar und einer Taubstummenanstalt. Zu D auern heim und Dorheim sind Braunkohlenwerke. Butz- bach, gewerbreiche Stadt mit 2300 E. In der Nähe das Dorf N o ck e n b u r g mit der Landesstrafanstalt Marienschlo ß. /

6. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 503

1855 - Mainz : Kirchheim
503 Su. Kreisvilbel. Vilbel an der Nidda mit einem Sauer- brunnen und 2400 E. Bei dem Dorfe Großkarbe» zwei Mi- neralquellen. Rödelheim, freundlicher, gewerblicher Markt- flecken mit einem gräflich-solms'scheu Schlosse. Iv. Kreis B üdingen. Büdingen mit 2921 E., einem Schlosse des Fürsten von Isenburg-Büdingen und Gymnasium. V. K r e i s N id d a. Ni d d a an der Nidda und am Fuße des Vogelsberg mit 1920 E. Eine halbe Stunde westlich Salz- hausen mit einem Salzwerke und Bädern. Ortenberg au der Nidder mit 1300 E. und einem Schlosse des Grafen von Stollberg- Roßla. Gedern mit 2200 E. und einem Schlosse des Grafen von Stollberg-Wernigerode. Hungen mit 1000 E. und einem Schlosse des Fürsten von Solms-Braunfels. Vi. Kreis Schotten. Schotten, in einem schönen Thale des Vogelsberges, mit 2413 E., welche sich mit Tuchfabrika- tion, Leinweberei und Metzgerei beschäftigen. Es wohnen hier über 80 Wursthändler, welche jährlich au 900 Stück Rindvieh und Schweine schlachten. Ulrich ft ein mit 1000 E., im hohen Vogels- berg gelegen, mit rauhem Klima. Laubach mit 1984 E. und einem Schlosse des Grafen von Solms-Laubach. In der Nähe das bedeutende Hammer- und Hüttenwerk Friedrichshütte. Vii. Kreis Lauterbach. Lauterbach in einem freund- lichen Thale des Vogelsberges mit 3525 E., welche sehr gewerb- fleißig sind. Hier sind zwei Schlösser der Freiherr» von Niedesel. Herbstein mit 1827 E. und vielen Leinwandwebereien. Schlitz mit 2861 E., einer alten Kirche, die schon im neunten Jahrhundert eingeweihet wurde, mehreren Schlössern des Grafen von Görtz und vielen Damast- und Baumwollenwebereien. Vih. Kreis Alsfeld. Alsfeld, alte hessische Stadt an der Schwalm mit 4228 E., welche Ackerbau, Viehzucht und viele Gewerbe treiben. Hier gibt es viele Fabriken in Tuch, Baum- wolle, Leinen und Tabak. Romrod und Homberg an der Ohm mit herrschaftlichen Schlössern. Ix. Kreis Grünberg. Grünberg, sehr alte Stadt auf einem Berge mit 2456 E. und einem Schloß. X. Kreis Biedenkopf. Biedenkopfim Hinterlande an der Lahn mit 3015 E. In der Nähe das Eisenwerk Ludwigshütte, welche jährlich 25,000 Zentner Gußeisen liefert. Gladenbach, gewerbreichcr Marktflecken mit 1300 E. Battenberg auf einer Anhöhe und mit herrlicher Aussicht in's Ederthal. Xi. Kreis Vöhl. Vöhl, Marktflecken mit einem Schlosse. Thalitter , Dorf mit einem Kupferbergwerk. 16. Iii. Die Provinz Rh ein Hessen besteht aus folgendeil fünf Kreisen: Mainz, Oppenheim, Worms, Alzei, Bingen. I. Kreis Mainz. Mainz, Hauptstadt am Einflüsse des Mains in den Rhein mit 36,741 E., Bischofssitz und starke Bundes-

7. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 504

1855 - Mainz : Kirchheim
504 feftuitfl. Eine 1520' lange Schiffbrücke verbindet Mainz mit der gegenüber liegenden stark befestigten Stadt Ka stel, welche 3360 E. zählt. Mainz hat viele schöne Kirchen, ein geistliches Seminar, ein Gymnasium, Schifffahrt, Handel und Fabriken. Sehenswerth sind: der Dom, erbaut von dem ersten Kurfürsten, Erzbischof Wil- ligis, im Jahre 978, mehrmals abgebrannt und verwüstet, mit mehreren Grabdenkmälern. Die St. Stephanskirche mit dem Grabe des Erzbischofs Willigis und einem 210 Fuß hohen Thurm, von wel- chem man eine herrliche Aussicht genießt. Das kurfürstliche Schloß, 'theils Lager- und Kaufhaus, theils Museum. Das großh. Schloß, ehemals deutsches Ordenshaus; das Zeughaus; das Theater, dem gegenüber das bronzene Standbild Gutenbergö. Merkwürdig ist tu der von dem Kurfürsten Schweikard von Kronberg erbauten Citadelle der Eichelstein, ein Denkmal, das die Römer ihrem hier gestorbenen Feldherrn Drusus erbaut haben. Mainz wurde von den Römern erbaut und war bis 1797 Sitz eines geistlichen Kur- fürsten; dann gehörte die Stadt zu Frankreich bis zumzahre 1814, wo sie an Deutschland kam. Ii. Kreis Oppenheim. Oppenheim am Rhein mit 3218 E-, der Burg Landökron und der^schönen Katharinenkirche, welche die Franzosen 1689 zerstörten. Nierstein mit 2400 E., vorzüglichem Wein und dem Sironabad. Wörrstadt in frucht- barer Gegend, mit 2000 E. Iii. K r e i s W o r >n s. W o r m s am Rhein, ehemals sehr volkreiche freie Reichsstadt, mit 9690 E., schönem Dome, einem Gymnasium, Schifffahrt und Handel. Hier wurden viele Reichs- tage gehalten. Her r ns heim mit einem Dalbergischen Schlöffe. Die stark bevölkerten Marktsiecken Ost- und Westhofen treiben ansehnlichen Acker- und Weinbau. Pfeddersheim an der Pfrimm in sehr fruchtbarer Gegend. Iv. Kreis Alzei. Alzei, alte Stadt an der großen Kaiser- straße, die von Mainz nach Paris führt, mit 5382 E. Wöllstein mit 1500 E. und nahe dabei, im schönen Münsterthale, die Burg- ruine Oftenburg. V. Kreis Bin gen. Bin gen in herrlicher Gegend am Einst sse der Nahe in den Rhein, mit 5383 E., Weinbau, Handel und Fabriken. Mäusethurm, Binger Loch, Rochuskapelle. Nieder- ingelheim, geschichtlich merkwürdiger Ort. weil sich Karl d. Gr. hier sehr häufig aufhielt. Büdesheim, Gau a lg es heim, Heidesheim, Ober - und Niederingelheim, stark bevölkerte Orte mit ansehnlichem Weinbau.

8. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. uncounted

1855 - Mainz : Kirchheim
Ljp Jgl ' ix Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klajsen katholischer Volksschulen. Im Vereine mit mehreren praktischen Schulmännern bearbeitet und herausgegeben von -- I. Hepp. Pfarrer zu Eppertshausen im Großherzogthum Hessen. Fünfte, nach der vierten unverändert abgedruckte Auflage. Mit bischöflicher Approbation. ' udì u * Inhalt: v I' I. Lesebuch. Ii. Naturkunde; a. Naturgeschichte; b. Natuclehre; c. Lehre von der leiblichen und geistigen Beschaffenheit des Menschen. Iii. Erdbeschreibung und Weltgeschichte. Iv. Deutsche Sprachlehre. Mainz, Verlag von Franz Kirchheim. 1855. à»

9. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 157

1855 - Mainz : Kirchheim
157 württembergische Städtchen Göppingen aus, das gleichfalls zu dem Besitze der Hohcnstaufischen Familie gehörte. Das frohe Gefühl, in das den Be- schauer die lebendige Gegenwart versetzt, wird getrübt bei dem Anblicke so vieler in Trümmer liegenden nahen Bergschlösser, die sich rings über die niedrigen Oerter erheben und wie Vasallen um den sie alle überragenden hohen Staufen herumstehen. Rechberg, Staufeneck, Helfcnstein, Ramsberg, Scharfencck, Berneck, Drachenstein waren ehemals die Sitze blühender Ge- schlechter, deren Andenken sogar zum Theil nun verweht ist. Noch mehr dringt sich der Gedanke an die Vergänglichkeit aller menschlichen Größe auf, wenn du deine nächsten Umgebungen betrachtest; denn von dem Stammhause der Hohenstaufen ist, bis aus ein kleines Stück Mauer, auch die letzte Spur verschwunden, und mit Gras und Disteln ist der Schutt überwachsen. Einsame Ziegen weiden an den steilen Wänden des Berges und halbnackte Hirtenknaben tummeln sich auf der lustigen Höhe, wo einst der mächtige Friedrich seine Jugend verlebte. Im Bauernkriege 1525 wurde von dem Schlosse verbrannt, was verbrennlich war. Die sieben Fuß dicke Ringmauer desselben, zwei feste Thürme, der Buben- und Mannsthurm genannt, die Thore und der Brunnen blieben stehen und standen noch 1588. Seit jener Zeit wurden die Steine von den benachbarten Bauern geholt, die Thürme niedergerissen und der Brunnen verschüttet. Sie wühlten nach Schätzen und fanden — Mcnschenknochen, die sie verschleuderten. Die Na- tur selbst scheint hier oben zu trauern über den Abgang der großen Fa- milie, die hier ihren Wohnsitz hatte. Menschenleer ist die Gegend, verlassen sieht sich der Wanderer, und nur das Geläute der Heerdcn oder einer nahen Kirchenglocke dringt hin und wieder zu seinem Ohre. Er har dt. 6. Die alte Kaiserstadt Aachen. Aachen, den 11. Juli 1835. Lieber Otto! Seit drei Tagen bin ich hier in der alten Kaiserstadt und muß Dir Einiges von diesem Orte erzählen, an welchen sich so viele Erinnerungen knüpfen. Schon die Römer haben hier zum Schutze ihrer am Rhein eroberten Länder ein Castell angelegt. Auf den Trümmern desselben erbauten die fränkischen Könige eine Burg, welche zwar später zerstört, aber wieder aufgebaut und in der Folge zum Rathhause eingerichtet wurde. Wir besuchten dieses alte ehrwürdige Gebäude. Es, enthält in seinem Innern mehrere prachtvolle Säle, in denen sich noch viele Alterthümer - befinden, welche uns lebhaft an die Zeiten erinnerten, wo Kaiser Karl der Große und seine Nachfolger in dieser Stadt lebten. Vor dem Rathhause befindet sich ein schöner Springbrunnen, auf welchem Karls des Großen Bildsäule errichtet ist. Mit Recht hat die Stadt durch Aufstellung dieses Denkmals das Andenken des großen Kaisers geehrt; denn vor allen andern Städten seines Reiches liebte er Aachen, hielt sich gern hier auf und that viel zur Vergrößerung und Verschönerung der Stadt. Er stellte die war- men Bäder wieder her, welche von den Römern schon gekannt, aber zu seiner Zeit ganz verfallen waren, weßhalb auch jetzt noch

10. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 80

1882 - Mainz : Kirchheim
- 80 - lichen Dome an, die im gotischen Stile (Spitzbogenstil) erbaut, Zeugnis ablegen von dem tiefgläubigen Sinn und dem Kunstfleiß unserer Vorfahren. , Der Dom in Köln, begonnen im Jahre 1248 unter dem Kurfürsten Konrad von Hoch staden, das Münster in Straßburg, erbaut von Erwin von Steinbach 1277, die Kathedralen von Amiens und Mailand, wozu deutsche Meister den Plan entworfen haben, und all die herrlichen gotischen Kirchen unseres deutschen Vaterlandes widerlegen wohl am besten den ungegründeten Vorwurf, das Mittelalter sei eine Zeit der Verdummung und des Aberglaubens gewesen. Elftes Kapitel. Pie Ijohenstaufischen Kaiser. Nach dem Tode Heinrichs V. bewarben sich um die Kaiserkrone Friedrich von Schwaben und Lothar von Sachsen. Letzterer wurde gewählt und regierte von 1125— 1137. Lothar vermählte seine einzige Tochter Gertrude mit Heinrich dem Stolzen, Herzog von Baiern, dessen Geschlecht nach seinem Anherrn Welf Welfen genannt wurde. Von dieser Zeit an gab es in Deutschland und Italien zwei mächtige Parteien, die sich feindselig einander gegenüber standen: die Welfen oder Guelfen und die Hohenstaufen, so genannt von ihrem Stammschloß in Schwaben, die auch Waiblinger (vom schwäbischen Dorfe Waiblingen) oder Ghibellinen hießen. Die Päpste standen auf Seite der Welsen; daher die Streitigkeiten mit den Kaisern, die sich der kirchlichen Gewalt nicht unterwerfen wollten. Nach Lothars Tod nahm dessen Schwiegersohn Heinrich der Stolze die Reichskleinodien zu sich. Dies empörte die Fürsten, da Deutschland ein Wahl reich war. Sie wählten den Hohenstaufen Konrad Hi.; er regierte von 1137-1152. Heinrich wollte ihn nicht anerkennen. Er wurde geächtet und seiner Länder entsetzt. Sachsen erhielt der As kanier Albrecht derbär (Gründung Berlins 1160). Baiern kam an Leopold von Oesterreich. In der Schlacht bei Weinsberg (Wäbertrene) 1140 siegten die Waiblinger.
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